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Hier oben ist eine Audioaufnahme zum Anklicken. Bitte play drücken.
Seit Oktober 2024 halte ich mich zu unterschiedlichen Tageszeiten an diesem Ort auf und komme mit den Menschen dort ins Gespräch. Dieser Ort war einmal ein heiliger Hain mit einer großen Esche in der Mitte des Areals. Später wurde dort ein römischer Tempel errichtet, der im dritten Jahrhundert n. Chr. vollkommen zerstört wurde. In den achtziger Jahren wurde er wieder entdeckt, ausgegraben und mit den Grundmauern wieder aufgebaut.
Ich frage mich, wie dieser Ort heute genutzt wird. Und ist heute noch etwas Besonderes an diesem Ort zu spüren? Diese Frage stelle ich auch den Menschen, die sich heute hier aufhalten.
Ich begegne öfter den selben Leuten, vor allen denjenigen, die mit ihren Hunden herkommen.
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Ich entscheide mich dafür, keine Audio und Videoaufnahmen zu machen. Dafür ist der Kontakt zu zu sporadisch und ich selber würde mich in dieser Situation auch nicht wohl fühlen, wenn mich hier jemand interviewen wollen würde. Also muss ich ein anderes Mittel finden, um mich an die Gespräche und die Menschen zu erinnern.
Ich gehe nach Hause und knete aus meiner Erinnerung mit Ton, die Gespräche und die Menschen nach. Es entsteht eine ganze Reihe von Tonfiguren.
Dieser Ort ist etwas Besonderes. Er hat eine besondere Akustik. Man fühlt sich hier von allem weit weg.
Meine Stiefmutter macht auch Kunst. Das ist wichtig. Alle Leute sollten Kunst machen.
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Ich weiß, dass hier ein Tempel war. Wir treffen uns hier am Tempel Gartenstadt.
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Ich lasse einen Klumpen Ton da, mit dem Hinweis zum Kneten. Am nächsten Morgen hat jemand tatsächlich etwas geknetet. Irgendwie passend zu dem Ort, befanden sich in allen Ecken kleine Ton- Kreuze.
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Alle Figuren, die ich knete, haben die Größe einer Bierflasche, dies ist eine Maßeinheit, die sich hier wiederfindet. Man traf sich hier früher, um gemeinsam Rauchopfer darzubringen, zu essen und zu trinken und zu feiern. Das finde ich hier heute auch wieder vor. Da hat sich eigentlich nichts geändert.
Ist dieser Ort also heute auch noch von Ritualen bestimmt?
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Im Lauf des Projektes kommt zu den beiden ursprünglichen Fragen noch bei mir die Frage dazu Was ist eigentlich ein Ritual?
Die Rituale, die man früher hier zu Ehren eines Gottes/einer Göttin abgehalten hat, waren mit etwas Göttlichem kombiniert. Ist es dann so, wenn wir heute an nichts glauben, uns die Rituale völlig abhanden gekommen sind oder ist an deren Stelle etwas anderes gerückt? Alltägliche Handlungen nehmen den Platz der Rituale ein?
Bei einigen täglichen Ritualen, die ich dort sehe, ist das für mich schon der Fall. Die etwas Meditatives, Kontemplatives haben.
Daraufhin überziehe ich die roten, sehr rohen Tonfiguren, die diese alltäglichen Handlungen abbilden, mit einer silbernen Glasur.
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Als ich zum ersten Mal an diesen Ort komme, ist meine Aufmerksamkeit geweckt und ich möchte auch die Aufmerksamkeit anderer an diesen Ort lenken. Meine Ausgangsidee ist, Kunst und Historie zu verbinden. Und dies auch mit anderen zu teilen.
Mein Konzept für das Kunstprojekt besteht aus 3 Teilen.
1. sich hier vor Ort aufzuhalten und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und diese Impulse zu sammeln und sie künstlerisch umzusetzen.
2. Erstellung eines Kunstprojekt- Historie- Flyers, also eine Art kleine Broschüre, die die historischen Aspekte des Heiligtums mit den künstlerischen verbindet. So gibt es diesen Flyer nun, der in Krefeld ausliegt und auf das Heiligtum hinweist. Innen liegend, in Form einer Postkarte ist ein Ausschnitt meiner Arbeit zu sehen. Auf dem Flyer selber befindet sich der QR-Code zu meiner Homepage, um hier das ganze Projekt anzuschauen. Der QR-Code mit dem Link zum Museum Burg Lynn bietet die Möglichkeit historische Informationen zu erhalten. Ein weiterer Link zum Archiv der Stadt Krefeld gibt weitere Informationen über die Geschichte der Stadt.
3. Ich will hier vor Ort den Abschluss des Projektes an einem Tag, der bei den Germanen vielleicht auch hier gefeiert wurde, feiern. Der 21.12.,der Tag der Wintersonnenwende scheint mir dafür geeignet. An diesem Tag, denke ich, hat man schon immer gefeiert, dass die Tage nun länger werden würden.
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Für historisch Interessierte ist hier der Artikel von Dr. Christoph Reichmann hinterlegt, der in der „Heimat“ erschienen ist.
Wir sehen uns am 21.12.2024 um 15:00 Uhr am Heiligtum zur Abschlussfeier.