Part I, collector
Ich habe mich damit beschäftigt, was wir heute sammeln und was wir früher gesammelt haben. Was haben die Jäger und Sammler aus der Jungsteinzeit (10.000-2000 v. Chr.) gesammelt? Früher sammelte man lebensnotwendige Nahrung zum Beispiel. Heute sammeln wir Daten, Infos, Bilder… Wie speicherte man früher Infos? Es gibt verschiedene Methoden, eine Methode war geschichtliche Informationen in Teppiche einzuweben. Ich begann mich für den Webstuhl aus der Jungsteinzeit zu interessieren. Und baute ihn in diesem Projekt nach. 














Wir speichern unsere Infos seit geraumer Zeit in vergängliche Speicher, die irgendwann nicht mehr funktionieren. Während man zum Beispiel Tontafeln oder alte Teppiche immer noch „lesen“ kann.
Was würde ich gerne sammeln? – Schöne Erinnerungen – ein befreundeter Programmierer brachte mir die Programmiersprache Python näher. Ich wollte eine App entwickeln, für das Speichern von schönen Erinnerungen, – Safe my good memory – see my good memory – become a little bit happier.
Der Vorgang des Programmierens ist dem Weben sehr ähnlich. – Etwas tun – den Fehler suchen – Neu tun – den Fehler suchen – wieder tun – den Fehler suchen…
Die geschichtliche Verbindung von heutigen Programmiersprachen geht über den Jacquard-Webstuhl auf Lochkarten-Basis zurück, bis zu jenem Jahrtausende altem Webstuhl.
ReLuckyMe nannte ich das Programm, in dem ich jeden Tag eine schöne Erinnerung sammeln und sie mir im Laufe der Zeit wieder und wieder anschauen kann und mich somit positiv stimulieren kann. Ich stellte dieses Programm nicht als App her, die in der Realität funktioniert, sondern als Kunstwerk. So webte ich die Gedankenskizze, die ich mir zu Beginn der Erstellung des Programmes gemacht hatte, als zartes Gewebe in die Kettfäden des Webstuhls ein. Das Programm ist dadurch dreidimensional sichtbar. die Gegenwart ist so verknüpft mit der Vergangenheit.
A good memory a day – keeps the doctor away